Meeri - Hilfe Leutkirch e. V. - Tierauffangstation für Meerschweinchen und Kaninchen in Not 
             

Artgerechte Haltung

Vorab: Bitte besuchen Sie doch auch die Seite von Tanja Behrens. Ihre liebevoll gestaltete Homepage www.bubis-hoppelfreunde.de hat so viele tolle und umfangreiche Informationen über Kaninchen. Es macht richtig Freude sich dort einzulesen.

Kaninchen benötigen Lauffläche, um sich zu bewegen, gesund und fit zu bleiben. Auch ist ausreichend Platz nötig, um das Gehege zu strukturieren.  













Durch Bewegung werden Muskeln und Sehen trainiert. Gerade bei jungen Kaninchen darf dieser Aspekt nicht vergessen werden. Weiterhin dient Bewegung dem Stressabbau und ist notwendig, um Kreislauf, Immunsystem und das Verdauungssystem in Schwung zu halten.

Die nötige Größe ist ein umstrittenes Thema. Es gibt unterschiedliche Maßangaben.

Verschiedene Mindestgrößen aus der Literatur:

Deutscher Tierschutzbund e. V. : Für 1 - 3 Kaninchen mindestens 6 qm Grundfläche, für 3 - 5 Kaninchen mindestens 10 qm.

Tierschutzverein "Vier-Pfoten": Mindestens 6 - 10 qm ständig zur Verfügung stehende Fläche 

Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren (Gutachten AUT):

Mindestgehegegröße für bis zu 5 Kaninchen: 20 m² (jedes weitere Tier zusätzlich 10% der Fläche)

Deutsches Gutachten über Mindestanforderung an die Haltung von Säugetieren:

Mindestgröße: 3-5 m²-Gehege für alle Wildkaninchenarten

Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.:
Innenhaltung: Mindestmaße für kleine Rassen: 150 cm x 60 cm x 50 cm(B x T x H) + tägl. Freilauf

Außenhaltung: Mindestens 3-5 m²-Grundfläche zzgl. einer wetterfesten Schutzhütte

Schley: 3-5m² je Kaninchen

Leitlinien für eine tierschutzgerechte Haltung von Wild in Gehegen:
Eine Kaninchenanlage von 6 m² für maximal fünf Tiere.

Zum arttypischen Verhalten eines Kaninchens gehört:

Bauch- und Seitenlage: 1 Körperlänge + ca. 10cm
Männchen machen (aufrechte Haltung auf den Hinterläufen): 1 Körperlänge + Ohrenlänge + ca. 10cm
sich wälzen: 1 Körperlänge + ca. 10cm
Hoppeln
1 Hoppelschritt Kaninchen = 2,1fache Kaninchenlänge
2 Hoppelschritte = 3,3fache
3 Hoppelschritte = 4,5fache Kaninchenlänge“ (Drescher 2003)
Sprinten und fliehen: ca. 30-100 Körperlängen (Kaninchen erreichen bis zu 80km/h)
Haken schlagen: Eine weite Fläche, ca. 5×8 Körperlängen

. . . allein dieser Einblick in den Platzbedarf verschiedener Verhaltensweisen legt nahe, dass in einem Käfig für ein Kaninchen kein artgerechtes Leben möglich ist. Wie auch bei Katzen ist also eine käfigfreie Haltung Pflicht – die dem Kaninchen alle Verhaltensweisen und genug Umweltreize und Beschäftigung ermöglicht. 

Da ein Kaninchenkäfig kaum Abwechslung und Beschäftigung ermöglicht, führt er beim Kaninchen laut Studienergebnissen unweigerlich zu stereotypischen Verhaltensweisen, Aggressionen und Unruhe. Auch Panikreaktionen wurden beobachtet.

 Bei säugenden Häsinnen kommt eine weitere erforschte Problematik hinzu: Sie kann natürliche Verhaltensweisen wie z.B. das Verschließen des Nestes und das Fernhalten von den Jungen nicht ausleben. Diese Verhaltensweisen sind in der Natur für die Jungen überlebenswichtig. Deshalb wird die Häsin extrem unter Stress gesetzt, wenn sie diese Verhaltensweisen nicht ausleben kann. Nicht nur falsches und zu viel Futter führt zu Übergewicht, sondern ebenso Bewegungsmangel, unter dem viele unserer Hauskaninchen leiden. Die Folgen sind deformierte Knochen und Muskelschäden.  Optimal für die artgemäße Bewegung ist ein großes Gehege im Garten mit festen wetterbeständigen Häusern und Grabmöglichkeiten, ganz wie im richtigen Kaninchenleben. Es versteht sich von selbst, dass ein solcher Auslauf ausbruchsicher und vor Feinden, wie Nachbars Hund oder Katze und vor Greifvögeln geschützt sein muss. Mit Tonröhren, Baumstämmen, Ästen und Heuraufen können Sie eine richtige Kaninchenlandschaft gestalten. “

 Quelle: Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt)

Ein weiterer Punkt, der für den Platzbedarf eines Kaninchens ausschlaggebend ist, ist die Revierbildung. Während im Winter, außerhalb der Paarungszeit, die Kaninchen relativ friedlich sind, beginnt im Frühjahr die Paarungszeit und damit auch die Revierbildung. Ranghohe Tiere halten dabei den Kern des Reviers, rangniedrige müssen sich auf den ungünstigeren Außenbereich beschränken. Vastrade (1986) zeigte ein vergleichbares Raumnutzungsverhalten von Haus- und Wildkaninchen. Das Territorium einer Kolonie beträgt nach Angermann (1972) etwa 20 ha (20.000 m²). Die Größe des genutzten Gebietes ist abhängig von Geschlecht, sozialem Rang und dem Alter der Kaninchen sowie der Jahreszeit. Junge Kaninchen haben tendenziell größere Reviere als erwachsene Tiere. Männliche Kaninchen haben größere Reviere als Weibchen. Nach Myers and Poole (1961) sind die Reviere von Weibchen ca. 1200 m² groß, die von männlichen Kaninchen ca. 2000 m². Während der Paarungszeit werden größere Reviere beansprucht (Devillard et al. 2008). Daraus wird ersichtlich, wie schwierig die Situation für rangniedrige Kaninchen in kleinen Gehegen sein kann. Sie haben keine Möglichkeit, den „Wünschen“ der Ranghöheren zu entsprechen, was wiederum Konfliktsituationen fördert.

 




  • Ben
  • Goldy und Minka
  • Flecky Moritz & Max
  • Unsere vier Riesen
  • Puschel
  • Lennie
  • Lullu
  • Henry
  • Goldy
  • Mimi und Minka
  • Snowflake
  • Paulchen
  • Ben und Blacky
  • Ben
  • Flecky





 
 
 
E-Mail
Karte
Infos